Heute jährt sich zum zweiten Mal der Todestag des engagierten Kommunalpolitikers Friedrich-Wilhelm Busse - unserem geschätzten Freund und Weggefährten. Nach langer Krankheit war er am 28. März 2020 gestorben. Grund genug noch einmal zurückzublicken.

Zu Beginn war Friedrich-Wilhelm langjähriges CDU-Mitglied, welches allerdings nach langer Parteizugehörigkeit 2011 enttäuscht die CDU verließ. Zunächst fraktionslos, kandidierte Friedrich-Wilhelm 2016 erfolgreich als Parteiloser auf der Liste der SPD um sein kommunalpolitisches Engagement weiterführen zu können.

Unser Stadtteil hat Friedrich-Wilhelm viel zu verdanken, sei es sein Wirken in den vielen Vereinen wie der Groß-Buchholzer Schützengesellschaft von 1879 e.V. oder als Vorsitzender des Pinkenburger Kreises, bei Aktionen wie "Buchholz meets Buchholz" oder bei den vielzähligen sozialen - insbesondere integrationspolitischen - Projekten. Als Verfasser einer wunderbaren Dorfchronik des Stadtteils war er buchstäblich federführend in der Lokalpolitik.

Pragmatismus zeigte er als der Pinkenburger Kreis ein neues Zuhause brauchte: Ein ehemaliges Trafohäuschen der Stadtwerke Hannover wurde zum Bürgerhaus Groß-Buchholz ausgebaut und damit von einer Industriebrache zu einen Ort für Kunst, Kultur und des Zusammentreffens.

Im Stadtbezirksrat war Friedrich-Wilhelm vom 1. November 1996 bis zu seinem Tod heute vor 2 Jahren ein engagiertes Mitglied. Von 2006 bis 2011 war er zusätzlich auch Ratsherr für die Landeshauptstadt und vor allem für die Bürger*innen hier vor Ort. In all dieser Zeit konnte man mit Friedrich-Wilhelm leidenschaftlich streiten, allerdings immer mit Respekt und Wertschätzung. "Schnörkellos und direkt", so beschrieb ein langjähriger Weggefährte seine Art: Das macht natürlich nicht immer nur Freunde, aber es schafft einen verlässlichen Partner, dessen Standpunkte klar sind und dessen Ideale feststehen.

Für sein gesellschaftliches und politisches Engagement über Parteigrenzen hinweg hat unser Ortsvereinsvorsitzende Gerd Andres ihn für das Bundesverdienstkreuz vorgeschlagen. Der Bundespräsident folgte diesem Vorschlag und im Mai 2019 überreichte unser Ministerpräsident Stephan Weil ihm seine verdiente Ehrung. Sein kommunalpolitisches und Vereinsengagement in Hannover wurde Friedrich-Wilhelm mit dem Ehrenzeichen der Stadt Hannover und dem Bürgerpreis des Stadtbezirksrates Buchholz-Kleefeld gewürdigt.

Prägend ist ein Politiker dann, wenn man über einen Dorfplatz geht, den Dorfbrunnen mit den Tieren sieht und sich an ihn erinnert: Den aufrechten Politiker, den Förderer der Kultur, den Gesprächspartner mit einem offenen Ohr für alle und der sich dabei nicht um politische, kulturelle oder religiöse Grenzen scherte und dabei Gräben überwand.

Für uns bleibt Friedrich-Wilhelm Busse ein Genosse ohne Parteibuch, ein Freund im Persönlichen und Politischen.

Wortwörtlich bleibt Friedrich-Wilhelm Busse auch ein Weggefährter für uns: Seit dem 11. November 2021 ist der Weg durch den Grünzug zum Bürgerhaus und der Freiwilligen Feuerwehr nach ihm benannt. Damit wollen wir ihm ein würdiges Andenken bewahren.